Besuch des Europaparlaments

Bienvenue à Strasbourg


Einen Tag im europäischen Parlament zu verbringen, scheint ein Traum für jeden zu sein, der sich für Politik begeistert. Dieses Erlebnis bleibt für viele leider nur eine Wunschvorstellung.  Wir, eine kleine Gruppe bestehend aus 14 Schülern des jetzigen Abiturjahrganges, Frau Ronneberger, die die Organisation übernommen hat, und Herr Hansen, hatten dank des Programmes „Euroscola“ die Chance, einen Tag im Parlament in Straßburg zu verbringen.
Nachdem uns die Nachricht erreicht hatte, dass wir unter den Siegerklassen waren, konnten wir es kaum erwarten, loszufahren. Am 22. Januar war es dann endlich soweit.

Das Gleis 7 Richtung Hamburg Hauptbahnhof  um 9 Uhr war unser Startpunkt der kleinen Reise. Von Hamburg ging es dann weiter mit dem ICE nach Kassel. In Kassel angekommen, mussten wir in den bekannten französischen Zug „TGV“ steigen, der uns dann nach Straßburg gebracht hat. Auf der Fahrt haben wir uns über unsere Erwartungen an das Parlament ausgetauscht, aber auch darüber unterhalten, wie denn die bekannte Grenzstadt zu Deutschland uns gefallen wird. Andere schliefen oder haben die Zugfahrt mit Musik und einem Buch genossen.
 Nach angenehmen sieben Stunden Zugfahrt sind wir endlich in Straßburg angekommen. Direkt waren unsere Sprachkenntnisse gefragt, da wir vom Bahnhof zum Hotel gelangen wollten. Als wir dann herausgefunden hatten, wie das System der öffentlichen Verkehrsmittel funktioniert, ging es auch direkt zum Hotel „Jean-Sébastien Bach“, welches bei der Ankunft direkt einen positiven Eindruck gemacht hat. Erfolgreich eingecheckt und die großzügig eingerichteten Zimmer begutachtet, ging es auch weiter! In kleinen Gruppen hatten wir nun Zeit, die Stadt etwas zu erkunden. Einige sind zurück in die Innenstadt gefahren und waren noch etwas shoppen oder essen. Andere blieben in der Umgebung des Hotels und haben dort das Angebot der französischen Restaurants erkundet. Gestärkt nach der langen Fahrt, waren gegen 22 Uhr alle auf ihren Zimmern und haben sich vorbereitet für den morgigen Tag.
Am nächsten Tag hieß es dann früh aufstehen, denn gegen 8 Uhr wollten wir schon im Parlament sein. Also waren alle gegen kurz vor 7 Uhr am Frühstücksbuffet und konnten sich stärken. Wir sind nach dem Frühstück dann zu Fuß zum Parlament marschiert. Die Stadt war auch schon wach und es herrschte ein angenehm ruhiges Treiben auf den Straßen von Straßburg. Auf unserer kleinen Wanderung konnten wir noch einige Eindrücke vom Europaviertel gewinnen. Im Parlament angekommen, hieß es dann erstmal Taschenkontrolle wie am Flughafen. Alle sind natürlich ohne Probleme durchgekommen. Das Gebäude machte nicht nur von außen einen riesigen Eindruck, auch von innen wirkte das Parlament wie ein gigantischer Baukomplex, welcher gar nicht mehr enden wollte. Nachdem wir in einen Warteraum gebracht wurden, bekamen wir eine kleine Einleitung und die Aufgaben, die auf uns warteten. Jeder wurde in einer bestimmten Arbeitsgruppe zugeteilt. Diese bezogen sich auf unterschiedliche Themen. Kurz darauf wurden Selim und Allegra angesprochen, die dann für den Instagram Account ein Interview führen durften. Als es endlich Zeit war, in den Plenarsaal zu gehen, wurden uns Plätze zugewiesen. Gespannt haben wir den Präsentationen zugehört und daraufhin begannen die Vorstellungen der Schulen. Johann Wiese-Dohse hat das OGT dann auf Deutsch vorgestellt, was aber kein Problem war, da Übersetzer via Kopfhörern das Gesagte in die Sprachen Englisch, Französisch oder Spanisch übersetzen konnten. Nach insgesamt zwei Stunden gab es eine Mittagspause, in der man ein Spiel spielen konnte. Mit Hilfe dieses Spieles lernte man sich untereinander besser kennen und vielleicht war hier nun eine Grundlage für neue Freunde gelegt. Nach der Mittagspause ging es in die Arbeitsgruppen, welche fleißig auf Ergebnisse hingearbeitet haben. Als es dann wieder zurück in den Plenarsaal ging, wurden die Ergebnisse von gewählten Schülerinnen oder Schülern vorgestellt. Diana Mai führte als sogenannter „Speaker“ die gesamten Teilnehmer durch eine bewegende Einleitung, welche durch anschließenden Applaus gewürdigt wurde,  an ihr Thema „Migration“ ran. Die Schüler konnten mit den Wahlautomaten ihre Stimme zu den Ergebnissen abgeben und selbst entscheiden, ob sie für oder gegen bestimmte Lösungsvorschläge sind.
Abschließend  stand noch das Finale des Spieles an. Abschließend wurde die Europahymne gespielt und es wurde ordentlich geklatscht, um diesen besonderen Tag zu ehren.
Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir uns untereinander ausgetauscht und den Tag noch einmal Revue passieren lassen. Abends hatten wir wieder Freizeit und konnten individuell unseren Abend gestalten.
Der Freitag war dann auch wieder unser Abreisetag. Wir sind trotz des anstrengenden vorangegangenen Tages früh aufgestanden und haben gegen 10 Uhr das Hotel verlassen, um zum Bahnhof zu gelangen. Mit der Straßenbahn haben wir eine kleine Sightseeing-Tour bekommen, die bei schönem Wetter Straßburg von seiner besten Seite gezeigt hat. Am Bahnhof haben wir dann unser Gepäck an einer Station abgegeben und sind für ein paar Stunden in die Stadt zurückgegangen. Wir hatten die Möglichkeit, auf die Kathedrale von Straßburg zu steigen. Von der großen Aussichtsplattform hat man einen atemberaubenden Blick über die gesamte Stadt. Einige haben die netten Cafés besucht, andere die bekannten französischen Patisserien. Gegen Nachmittag mussten wir leider trotz des schönen Wetters Straßburg verlassen und sind auf gleicher Strecke Richtung Lübeck nach Hause gefahren.
Gegen Abend, als wir nach weiteren 7 Stunden Fahrt angekommen sind, haben wir uns voneinander verabschiedet und da hat die kleine, aber aufregende Reise nach Frankreich geendet. Und wer weiß, vielleicht war es für den einen oder anderen nicht das letzte Mal, dass er das Parlament gesehen hat!
Ein Bericht von Allegra Durante, Diana Mai und Selim Lähndorf. Schüler der Klasse Q2a