Projekt: „…dahin wie ein Schatten“

Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und Erinnerungsprojekt für die Lübecker jüdischen Geschwister Hanna und Hermann Mecklenburg.

Ein Kooperationsprojekt des Ostsee-Gymnasiums Timmendorfer Strand und der Cesar-Klein-Schule Ratekau

Das Projekt geht weiter: Zweites Vorbereitungstreffen: 04.09/05.09.2021

 

Ein Wandbild, dass Tor zwischen Heute und vier jüdischen Familien

Das zweite Vorbereitungswochenende für die Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz fand am 4. und 5. September 2021 statt. In der Kultur-Werft-Gollan trafen sich nun Schüler und Schülerinnen der César-Klein-Schule und des Ostsee-Gymnasiums Timmendorfer Strand, sowie unsere Lehrkräfte, die Filmemacherin Katharina Spuida-Jabbouti und die Theaterpädagogin Janina Bohm-Sievers.

Als Fortsetzung des ersten Wochenendes haben wir uns auch bei diesem Treffen mit den vier jüdischen Familien Mansbacher, Prenski, Mecklenburg und Katz weiterbeschäftigt.

 

Nach ersten Theatervorübungen, die uns in das Thema einführen sollten, haben wir uns verschiedene Quellen aus dieser Zeit, die auf dem Boden verteilt waren, angeschaut und unsere Gedanken dazu miteinander geteilt. Zur Verbindung der Themen, haben wir immer wieder verschiedene Theaterübungen gemacht wie beispielsweise nur mit unserem Körper ohne Wörter Geschichten zu erzählen. Wir haben in den gleichen Gruppen wie beim ersten Wochenende gearbeitet und in unseren jeweiligen Gruppen Standbilder zu den verschiedenen jüdischen Familien erstellt. Wir sollten uns zunächst auf die Zeit vor 1933 konzentrieren und für jede Familie ein glückliches Familienportrait als Standbild errichten, um dann zu zeigen, was ihnen nach 1933 Schritt für Schritt genommen wurde. Die Standbilder wurden anschließend an die Wand gezeichnet (man muss sich das so vorstellen, als wenn man ein Schattenbild nachzeichnet). Jede Familie erhielt eine eigene Wand – auf die das Standbild zeichnerisch übertragen wurde.

Am Sonntag ging es weiter mit unserem Wandprojekt und verschiedenen Theaterübungen. Auf die gemalten Standbilder sollten nun für uns wichtig erscheinende Zitate, Symbole und Geschichten der verschiedenen Familien aufgeschrieben werden. Ebenfalls fügten wir auf die Wände die Zeitstrahlen hinzu, die wir beim letzten Wochenende erarbeitet hatten. Somit kamen vier verschiedene Familiengeschichten zusammen, die doch alle gemeinsam hatten, dass sie durch das NS-Regime viel Negatives – Leid und Tod – erfahren mussten.

Um die Wand noch mit der heutigen Zeit und uns zu verbinden, haben wir durch eine Theaterübung, bei der wir durch den Raum in verschiedener Weise gegangen sind, unsere Geschichten und Gedanken zu verschiedenen Stichworten auf den Wänden ausgetauscht. Diese Gedanken wurden im Anschluss ebenfalls an die Wand gebracht, dadurch entstand auf der Wand ein Bild verschiedener Welten – verschiedener Zeiten (die Welt damals während des Nationalsozialismus und unsere heutige Welt), die zusammentrafen und sich vereinigten.

Nach einer Pause ging es dann damit weiter, dass wir in einem Brief alle unsere Gedanken formulieren sollten, die mit der Wand oder der NS-Zeit zusammenhängen.

Zum Schluss haben wir noch die Requisiten für die verschiedenen Standbilder selbst aus Kaninchendraht hergestellt, denn in den kommenden Nachbereitungswochenenden, werden wir an den Standbildern und den Geschichten, die dahinterstecken, weiterarbeiten.

Beide Tage endeten jeweils mit einem Blitzlicht, in dem das Erlebte kurz reflektiert wurde. Alle waren sich einig, ein sehr anregendes und spannendes Wochenende in der Kulturwerft Gollan verbracht zu haben.

Fortsetzung folgt

 

Von Lucja Nara Koll, Q2b

 

 

 

 Zurück zur Übersicht