Erst Moin, dann καλημέρα – das OGT und die DSA erneuern ihre Partnerschaft

Ein Jahr lang haben sich knapp 20 Schüler der 9. Klasse (mit der Unterstützung einer Handvoll Zehntklässler) darauf vorbereitet: Griechische Schrift, Mythologie, Geschichte, Lebensweise und sogar ein wenig Esskultur im Selbstversuch haben sie im Rahmen der Griechenland-AG kennengelernt, um zunächst ihre griechischen Austauschpartner hier im Norden zu empfangen und später selbst die Reise nach Athen anzutreten. Dies war nach 2023 nun eine Neuauflage für den Austausch, die hoffentlich das Band zwischen dem Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand und der Deutschen Schule Athen weiter stärkt und zu weiteren Wiederholungen einlädt.

Fries
Parthenon-Fries im Akropolis-Museum

Das Projekt wurde wieder von Detlef Graff organisiert, der vor seiner Zeit als stellvertretender Schulleiter am OGT dieselbe Position für fünf Jahre an der DSA innehatte. Unterstützt wurde er in diesem Jahr von Florian Schumann, der als Spezialist für die griechische Antike die AG leitete. Ihre Kollegen von der DSA, Christina Simantira und Fabian Emde, haben ihre Schüler vom 14.06.2025 bis zum 21.06.2025 in den Norden begleitet, wo sie ein umfangreiches Programm erwartete: Schnupperunterricht am OGT, Trips nach Kiel und Lübeck sowie einen größeren Ausflug nach Hamburg gemeinsam mit den deutschen Austauschpartnern. Der eigentliche Kulturkontakt hat aber in den Gastfamilien stattgefunden, wo jeder Gast individuell die Leute das Leben an der Ostsee kennen lernen konnte. Da die meisten der griechischen Schüler seit der 3. Klasse Deutsch lernen, haben sie sich das hier übliche Moin sehr schnell angeeignet.

Syntagma
Parlamentsgebäude Syntagma

Dieses Konzept – also die Mischung aus einem großen gemeinsamen Ausflug, kleinen touristischen Trips und die Zeit mit den Gastfamilien – haben die Schüler des OGT dann auch in Athen mit Gewinn erprobt. Die Reise nach Griechenland startete am 17.09.2025, also im neuen Schuljahr, sodass sich alle ein Jahr reifer fühlen durften, und dauerte bis zum 25.09.2025. Die deutschen Schüler konnten nicht auf denselben sprachlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen – sie hatten ja nur einen Crashkurs für das Neugriechische bekommen – und sahen sich nun nicht nur mit einer neuen Sprache konfrontiert, sondern auch überall mit neuen Schriftzeichen. Zum Glück wurden sie herzlich von ihren Gastfamilien aufgenommen und in der neuen Umgebung herumgeführt: Von Geburtstags- und Familienfeiern griechischer Art bis hin zu Konzerten im Odeon des Herodes Atticus am Fuße der Akropolis haben die Schüler des OGT die ganze Bandbreite erfahren.

Epidauros
Im Amphitheater Epitauros

Die Ausflüge führten die deutschen Schüler zu einer ganzen Reihe antiker Stätten, unter anderem auf die Athener Akropolis. Höhepunkt des Austauschs war eine gemeinsame Rundreise auf der Peloponnes, die zum bestens erhaltenen Dionysostheater von Epidauros und nach Mykene, das schon zu Zeiten der Alten Griechen eine prähistorische Ruine war, führte. Aber auch jüngere Attraktionen standen auf dem Plan: die venezianische Festung Palamidi bei Nafplio, das nach der griechischen Unabhängigkeit kurzzeitig griechische Hauptstadt war (1829-1834), oder der Kanal von Korinth, der 1893 fertiggestellt wurde. Das moderne Alltagsleben in der Großstadt Athen haben die Schüler z.B. in Maroussi kennengelernt. Schnupperunterricht an der DSA gab es für die deutschen Schüler natürlich auch. Nach all diesen Erfahrungen ging ihnen inzwischen auch das καλημέρα problemlos über die Lippen.

Akropolis
Die Veranda der Karyatiden
Akropolis Touristen
Overtourism auf der Akropolis
Isthmos
Der Kanal von Korinth

Die betreuenden Lehrkräfte bedanken sich zunächst beim Erasmus Plus Programm, das die Reise finanziell unterstützt und somit vielen die Teilnahme überhaupt erst ermöglicht hat. Wir bedanken uns auch noch einmal bei den TeilnehmerInnen selbst, die den Austausch mit ihrer interessierten und engagierten Art so schön mitgestaltet haben. Wir hoffen, dass neben den vielen Eindrücken und Erfahrungen vielleicht auch der eine oder andere Kontakt entstanden ist, der nicht nur die Entfernung von Timmendorfer Strand nach Athen überbrückt, sondern auch die Zeit überdauert.

OAKA WS
OAKA – Olympia-Gelände von 2004

Finja:

Es war sehr interessant, den Alltag in der griechischen Gastfamilie mitzuerleben und die kulinarischen Spezialitäten zu probieren. Mein Highlight war der Besuch einer Insel mit meiner Gastfamilie. Ich sehe Griechenland nun mit anderen Augen, weil ich nicht nur die touristische, sondern auch den echten Alltag hautnah miterleben konnte. Insgesamt war der Austausch eine sehr tolle Erfahrung mit einer super netten Gastfamilie und mit beeindruckenden antiken Städten.

Mia:

Durch den Besuch der Ruinen von Mykene war es uns möglich, sich die antike Stätte wieder vorzustellen. Man hat auf einmal eine Verbindung und einen Zusammenhang zwischen der alten und der heutigen Zeit verspürt.

Mykene Löwentor
Löwentor in Mykene

Johann:

Im Religionsunterricht in Griechenland fand ich spannend, wie stark der Glaube dort in den Alltag eingebunden ist. Die Schüler kannten viele Geschichten aus der Bibel und sprachen sehr offen über Religion. In Deutschland ist der Unterricht oft sachlicher und mehr auf Diskussion ausgerichtet. Ich fand es interessant zu sehen, wie unterschiedlich man über denselben Glauben sprechen kann.

Tanzen neu
Gemeinsames Einüben griechischer Tänze

Lene:

Während des Griechenlandaustausches habe ich bei einer Gastfamilie in Kifisia gewohnt. Meine Gastfamilie war sehr nett und zuvorkommend und hat mich sehr herzlich aufgenommen. Besonders gut hat mir gefallen, dass ich Einblick in das Leben einer griechischen Familie bekommen konnte. wir haben jeden Tag zusammen Abendbrot gegessen, was mir gezeigt hat, wie der Alltag verläuft. Insgesamt war der Alltag in meiner Gastfamilie ein ganz anderer als zu Hause und eine völlig neue Erfahrung für mich und ich werde sie nie vergessen.

Maya:

Während meines Austausches in Griechenland habe ich viele tolle Erfahrungen gemacht. Meine Gastfamilie war sehr nett und hat mich herzlich aufgenommen. Sie haben sich gut um mich gekümmert und mir viele leckere griechische Spezialitäten gezeigt. Zusammen haben wir uns einen Tempel angeguckt und ich habe die Kultur besser kennengelernt. Insgesamt war der Aufenthalt in Griechenland eine tolle und unvergessliche Erfahrung.

Bustaltestelle
„Autofreundliche Stadt“ – Busthaltestelle in der Nähe der Partnerschule

Julian:

Am ersten Tag in Griechenland wurde ich direkt von meiner Gastfamilie überrascht, nämlich haben wir am ersten Abend ein Konzert im Kallimarmaro angeschaut. Bei dem Konzert wurde Klassische Griechische Musik gespielt. Zwischen den Liedern gab es immer wieder kleine Comedy Auftritte, leider waren diese auf Griechisch, weshalb ich nichts verstanden habe. An diesem Abend waren wir erst um 1:30 Uhr wieder zuhause, obwohl am nächsten Tag Schule war.

Julina:

Der Austausch in Griechenland war eine unvergessliche Erfahrung, bei der ich die wunderschöne Kultur und Landschaft des Landes entdecken konnte. Dabei habe ich mehrere neue Freunde kennengelernt, mit denen ich noch heute in Kontakt stehe.

Löwentor allein
Löwentor in Mykene

Felix:

Griechisches Essen ist lecker und schnell gemacht, zum Beispiel Pita, welches nur aus Fladenbrot mit Fleisch, Gemüse, Tsatsiki und manchmal Pommes besteht, oder Moussaka, welches einem simplen Auflauf mit viel Gemüse und mit Käse überbacken ähnelt.

Ida:

Während unseres Schüleraustausches war ich auch im Unterricht an der DSA und konnte so den Alltag meines Austauschschülers noch näher miterleben. Ich besuchte den Religions-, Physik- und Sportunterricht. Ich fand alle drei Unterrichtseinheiten auf ihre Weise sehr interessant. Physik hat mich besonders angesprochen, da ich mich in dem Bereich sehr interessiere. Außerdem war ich beeindruckt, wie mühelos die Lehrkräfte zwischen Deutsch und Griechisch wechseln konnten. Auch das Schulgelände fand ich sehr schön gestaltet, vor allem die Aufenthaltsräume und die zwei großen Sportplätze. In der Pause zeigten mir zwei nette, griechische Mädchen die Bibliothek, die mich ebenfalls sehr angesprochen hat. Insgesamt war der Tag an der DSA eine sehr lehrreiche Erfahrung, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird, da es mir gezeigt hat, wie gleich aber doch unterschiedlich der Unterricht an der DSA abläuft im Vergleich zum OGT abläuft.

Sportplatz
Sportplatz der DSA (Olympia-Stadion von 2004 im Hintergrund)
Mykene Schild