Jesse B
Jesse B. , E-Jahrgang, OGT

… haben mich wirklich tief berührt und dieses Bild blieb mir noch lange im Kopf. Während unserer Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz besuchten wir die Dauerausstellung von Marian Kołodziej, ein Überlebender von Auschwitz, der seine Bilder im Kellergewölbe des Klosters Harmeze ausstellt. 

Als wir die Ausstellung betraten, wurden wir sofort mit unzähligen schwarz-weiß Bildern konfrontiert, jedes einzelne Bild vollgefüllt mit mageren, ausgezehrten Körpern, skelettähnlichen Kreaturen, verhungernden Häftlingen.

Bei genauerem Betrachten erkannte ich, dass diese Menschen zu unvorstellbaren Arbeiten getrieben und durch die SS-Männer und Funktionshäftlinge, welche als Monster und abartige Riesen dargestellt wurden, gequält wurden.

Farbe entdeckte ich in dieser Ausstellung nur in zwei Gemälden. In diesen Gemälden thematisierte der Künstler sein Leben vor dem Konzentrationslager und danach.

In diesem Gemälde, das ich ausgesucht habe, sieht man dezentriert das freudige Weihnachtsfest und umschließend wieder Zeichnungen, die gequälte Menschen im Lager darstellen.

 

Uns wurde erzählt, dass die SS-Männer zum Weihnachtsfest einen Weihnachtsbaum aufstellten, unter dem, statt der erhofften Geschenke oder dringend benötigtem Essen, Leichen lagen. Diese Ausstellung hat mich wirklich berührt, weil sie zum einen zeigte, dass auch nach der Befreiung der Häftlinge das Lagerleben nicht abgeschüttelt werden konnte – es zeigt die Traumatisierung der Insassen. Zum anderen zeigt diese Ausstellung aber auch den nicht in Worte zu fassenden Sadismus der SS-Offiziere.