Mina M
Mina M. , E-Jahrgang, OGT

Kinderfotos und Kleidung aus Auschwitz I

Dieses Bild zeigt eine Wand mit Fotos von Kindern, die in Auschwitz gefangen gehalten wurden, sowie einige ihrer Kleidungsstücke. Die Gesichter auf den Bildern sind erschütternd. Unschuldige, junge Menschen, die in eine Welt voller Hass und Gewalt hineingezogen wurden.

Hier verspürte ich einen starken Schmerz sowie auch ein Gefühl des Unwohlseins. Zahlreiche Gedanken flogen durch meinen Kopf. Diese Kinder hatten alle eine Zukunft vor sich, Träume und Wünsche, die ihnen verwehrt blieben. Auch ich war mal ein Kind und hatte Träume, so wie jeder von uns. Genau das berührt mich an diesem Anblick so sehr. Es ist uns so nah, weil uns nichts von diesen Kindern unterscheidet. Die Kleidung macht das Leid greifbarer. Es sind persönliche Gegenstände, die plötzlich zu Mahnmalen geworden sind. Indem ich ihre Kleidung sehe, fühle ich mich ihnen so nahe, als ob ich etwas über sie erfahren könnte. Doch zugleich bleibt das Gefühl von Leere und Verlust, weil ich weiß, dass sie die Möglichkeit verloren haben, ihr Leben zu leben. Diese Wand ist eine bedrückende Erinnerung daran, wie sehr das Leben dieser Kinder und Familien zerstört wurde und wie groß das Unrecht war, das sie erleben mussten. Und genau das ist es, warum ich hier so sensibel werde.

Diese Kinder waren unschuldig. Was, wenn es unser eigenes Kind oder eines unserer Geschwister wäre? Diese Gedanken lassen mich bis heute nicht los. Besonders verletzt es mich, dass auch heute so viele unschuldige Kinder im Nahost-Konflikt Leid und Gewalt erleben. Wann werden wir Menschen endlich verstehen, dass dies kein Weg zur Lösung ist?

Es zeigt uns, wie wichtig es ist, an die Verbrechen während des Holocausts zu erinnern und daraus zu lernen. Die Fahrt hat mich sehr berührt und sie hinterlässt definitiv einen bleibenden Eindruck. Und sie hat bewirkt, dass ich heute anders auf Unrecht in der Welt blicke.