Unser Theaterausflug zum English Theatre of Hamburg – eine Fahrt mit vielen Hindernissen

 

Am Freitag, den 12.05.2023, trafen wir uns um 8:50 Uhr am Bahnhof in Lübeck, um gemeinsam mit unserem Englisch Kurs und Frau Finke-Schaak ins English Theatre of Hamburg zu fahren.
Nachdem wir in Hamburg am Hauptbahnhof angekommen waren und zu der U3 rennen mussten, da die Bahn nicht ihren Zeitplan eingehalten hat, waren wir froh und erleichtert, als wir die Anreise hinter uns hatten und endlich im English Theater saßen – 2 Minuten vor Spielbeginn.

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Wir haben das Theaterstück „The Who and The What“ gesehen. Das Stück handelte von einer jungen Muslimin namens Zarina, die mit der konservativen Art ihres aus Pakistan stammenden Vaters konfrontiert ist. Einerseits hat ihr Vater ein teures Studium an einer angesehenen Universität in den USA finanziert, andererseits möchte er für Zarina einen muslimischen Mann finden und als er auch noch von ihrem Roman erfährt, indem sie die Identität des Propheten Mohammed hinterfragt und wagt, Mohammed als Menschen mit Fehlern und Schwächen darzustellen, öffnet dies die Tür für weitere Konflikte und Probleme innerhalb der Familie. Uns hat das Stück gut gefallen und wir haben anschließend auch noch im Unterricht intensiv darüber gesprochen.
Nachdem wir abschließend gemeinsam beim Italiener gegessen hatten, war der offizielle Teil des Wandertages beendet.IMG 8637 Wir teilten uns ins Gruppen auf, einige von uns sind noch in Hamburg geblieben, einige sind direkt nach Hause gefahren. Die Rückfahrt war dann aber für alle ein sehr nervenaufreibendes Unterfangen, aber für die Schüler, die mit Frau Finke-Schaak zurückfuhren, wird diese Fahrt nicht so schnell vergessen werden.


Nach dem Restaurantbesuch gingen wir noch alle zusammen zur U-Bahn-Station Mundsburg. Jeder wählte seine eigene Station zum Aussteigen, wobei die Gruppe von Frau Finke-Schaak für die Rückfahrt zum Hauptbahnhof zurückkehrte. Dort konnte man sich schon mal an das Warten gewöhnen, denn bis zur Abfahrt dauerte es über eine halbe Stunde, welche man am Hauptbahnhof verbringen musste.
Unser Zug fuhr pünktlich um 16.08 Uhr ab! Der Zug fuhr zwar los, aber wir kamen nicht weit. Nach etwas mehr als einem Kilometer kam es zum Stillstand. Wie uns dann per Lautsprecher mitgeteilt wurde, war der Grund für die Verzögerung beschädigte Schienen. Uns wurde mitgeteilt, dass es nach wenigen Minuten weitergehen würde. Das waren dann aber lange wenige Minuten … nach ca. 20 Minuten gab es eine zweite Durchsage, die Zugfahrt würde sich noch weiter verzögern, diesmal wurde schon gar keine Zeitangabe mehr gemacht. Wir mussten uns noch eine halbe Stunde gedulden, nur um dann zu hören, dass die Deutsche Bahn jetzt selber nicht mehr wusste, wie lange es noch dauern würde. Gut eine Stunde nach eigentlich geplanter Abfahrt ging es tatsächlich wieder los, aber ... in die falsche Richtung? Die Schäden seien für den Moment irreparabel, so etwas hätte die Dame, die die Durchsage machte, auch noch nicht erlebt und sie wüsste nun auch nicht, wie es weitergehe, wir sollten uns am Info-Point erkundigen.
Die Menschenmasse stieg immer weiter an, denn mittlerweile waren nun schon zwei Züge nach Lübeck ausgefallen und die Servicekräfte am Info-Point waren mit so einem Menschenandrang reichlich überfordert. Uns wurde schließlich mitgeteilt, dass es eine Umleitung gebe, wir sollten mit einem Zug um 18.08 Uhr fahren. Wir informierten unsere Mitschüler, die noch in Hamburg geblieben waren, dass die Rückfahrt wegen der Gleisproblematik schwierig werden würde und sie ggf. Wartezeiten etc. miteinplanen sollten.
Für uns hieß es jetzt wieder Warten und diesmal mussten wir 40 Minuten am Hauptbahnhof totschlagen. Aber wir hatten keine Langeweile. Als wir noch in der Warteschlange am Info-Point standen, trafen wir auf einen Ukrainer, der sein Handy unbedingt aufladen musste. Aber ohne Ladekabel geht das schlecht. Anstatt zu fragen, nahm er sich einfach das Ladekabel eines Schülers und griff auch nach seiner Powerbank, Frau Finke-Schaak dachte schon, er wolle das Handy stehlen. Da seine Deutschkenntnisse sehr mäßig waren, konnte er nicht besser erklären, was er wollte. Wir hatten aber dann doch schnell verstanden, was eigentlich sein Anliegen war.
Wir standen also auf dem Bahnsteig und warteten auf den Zug, der um 18.08 fahren sollte. Da erschien eine Info auf der Anzeigetafel, dass der Zug auch ausfallen würde. Wir wieder zurück zum Info-Point. Da erfuhren wir, dass wir nun mit dem Schienenersatzverkehr vom Hamburger ZOB nach Ahrensburg fahren müssten. Wieder eine längere Wartezeit aber diesmal am ZOB – mittlerweile hatte sich dort eine riesige Menschentraube angesammelt – drei Züge waren nun schon ausgefallen.


Und was fehIMG 8646lte in der Situation? Unser ukrainischer Freund vom Hauptbahnhof. So als träfe er alte Bekannte wieder nahm er sich erneut von unserem Mitschüler Ladekabel und Powerbank und lud sein Handy.
Nach einer langen Zeit kam ein einziger Bus für drei ausgefallene Züge. Das Einstiegen ähnelte eher einem Kampf als einem freundlichen Miteinander. Es wurde viel gequetscht und am Ende konnten trotzdem nicht alle mit. Die Fahrt nach Ahrensburg sollte 40 Minuten dauern. Dass das für so eine Dauer unter so schlechten Bedingungen nicht gut gehen kann, zeigte sich spätestens beim Erste Hilfe Vorfall. Plötzlich hieß es Stopp – Notfall - von allen Seiten, denn eine Frau war zusammengebrochen. Frau Finke-Schaak bat Jonas sofort den Notruf anzurufen. Glücklicherweise befand sich eine Ärztin im Bus und die Frau kam wieder zu sich. Sie hatte vermutlich zu wenig getrunken und verlor aufgrund des Wassermangels, der schlechten Luft und dem Platzmangel das Bewusstsein. Der Rettungsdienst konnte aber durch die schnelle Hilfe der Ärztin wieder abgesagt werden.
Der Vorfall verzögerte die Ankunft in Ahrensburg um ca. 10 Minuten und brachte somit einen erheblichen Zeitdruck mit sich. Nicht dass der Zug, wie man vermuten würde, in Ahrensburg auf den Bus warten würde, nein, wir hatten genau eine Minute Zeit, um vom Bus zum Zug zu rennen. Wir hatten es gerade so geschafft, in den Zug einzusteigen, da ertönte schon die Durchsage, wir sollten jetzt die Tür freimachen, damit die Fahrt endlich losgehen könne. Nicht alle Insassen des Busses waren ebenso erfolgreich wie wir. Der Zug rollte einfach los und ließ viele Passagiere zurück.

Um 19.30 Uhr erreichten wir den Hauptbahnhof Lübeck. Wie sagt der Engländer: What a day!

Alexander Baron und Jannis König Q1b

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