Bevor ich überhaupt anfange, euch von einem mich sehr bewegenden Moment zu berichten, möchte ich vorab sagen, dass es mir nicht leicht fällt, mich auf einen einzigen Eindruck zu beschränken. 
Während der gesamten Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz habe ich ständig neue Eindrücke gesammelt, die mich immer wieder aufs Neue zum Nachdenken gebracht haben und immer noch bringen und mich auch weiterhin begleiten. So möchte ich einige meiner Gedanken mit euch teilen, auch wenn es kaum möglich ist, die Wahrnehmungen, die ich vor Ort empfunden habe, in Worte zu fassen, da Worte niemals genau die Empfindungen widerspiegeln können, die ich in der Realität - in Auschwitz - verspürt habe.
Auf der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz 2022 haben wir uns das ehemalige Stammlager oder auch genannt ,,Auschwitz 1" angeschaut. Unsere Gruppe wurde von der Guidin Gabriela Nikliborc begleitet, welche uns erklärte, was damals vor Ort geschehen ist und wie das gesamte Konzentrationslager überhaupt aufgebaut war. Direkt am Anfang unserer Führung kamen wir zum Tor des Stammlagers, welches für eines der größten Verbrechen in der Menschheitsgeschichte steht. Der Satz ,,Arbeit macht frei", der in Buchstaben aus Eisen gefertigt ist, rankt über dem Torbogen und ist zum Symbol des Mordes an 1,1-1,5 Millionen Menschen, die in diesem Lager brutal getötet worden sind, geworden.
Am Dienstag, den 22. November 2022 hatten wir, die Klasse 5b mit unsere Klassenlehrerin Frau Finke-Schaak, unseren Weihnachtsbastelnachmittag, denn der 1. Advent war nicht mehr weit.
Wir hatten auch unsere Eltern und Geschwister eingeladen, die uns beim Basteln geholfen haben. Auch unsere Mentorin Hannah war gekommen – Ida und Leonie, unsere anderen Mentorinnen waren leider krank und konnten nicht dabei sein. Es gab ganz viele Weihnachtskekse, Laugenstangen, Kuchen und warme und kalte Getränke, zum Beispiel Kinderpunsch oder Früchtetee. Und es gab verschiedene Bastelstationen.
Liebe Frau Hindel,
ich kann gar nicht in Worte fassen, was ich dachte und fühlte, als ich mich mit Ihrer Geschichte befasst habe. Es zerbricht mir das Herz, all die schlimmen Dinge zu lesen, die Ihnen widerfahren sind. Das, was Ihnen angetan wurde, kann man mit nichts, aber auch gar nichts wieder gutmachen. Sie und Ihre Tochter hätten ein schönes und einfaches Leben verdient. Ich habe mir oft vorgestellt, wie Sie und Ihre Tochter Carmen-Lore, damals vor 80 Jahren, lachend und verspielt durch die Straßen Lübecks gelaufen wären, in einer Zeit voller Unbeschwertheit und Freude. Ein Leben erfüllt von Lachen, Fröhlichkeit und Liebe, ist, was ich mir für Sie gewünscht hätte. In den letzten Tagen habe ich mich oft gefragt: ,,Was wäre wenn?" Was wäre, wenn Sie nicht verhaftet worden wären? Was wäre, wenn Sie und Ihre Tochter ein unbeschwertes Leben hätten führen können. Was wäre, wenn Sie Ihren Traum hätten verwirklichen können? Was wäre, wenn man Sie gelassen hätte, Ihre Religion frei auszuleben? Was wäre, wenn Sie frei hätten sein können? Diese Fragen gingen mir ständig durch den Kopf, und ich konnte nicht aufhören, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, wie Ihr weiteres Leben hätte aussehen können. Ich bewundere Sie für Ihre Stärke und Ihren Mut und das Aushalten der ständig wiederaufkommenden Angst. Wenn ich an Marta Hindel denke, denke ich an eine unabhängige, voller Lebensfreude sprühende Frau. Eine Frau, die so viel durchgemacht hat und so viel Schmerz mit sich tragen musste, und bis zum Schluss für Ihre Würde und für Ihre Rechte gekämpft hat.
Im vergangenen September hat die gesamte Schulgemeinschaft (Lehrer/innen, Schüler/innen, Eltern und Bedienstete) des OGT zum wiederholten Male beim Stadtradeln des Kreises Ostholstein teilgenommen. In diesem Jahr haben wir die Reise um die Welt mit über 40.000 km wieder geschafft. Damit hat das OGT die höchste Teilnehmerzahl und die meisten geradelten Kilometer im Kreis Ostholstein erreicht und wurde dafür mit einem Gutschein von 1000€ belohnt.